Der Nachruf von Dr. Adolf Bauer zum Tod von Thomas Häußner

Zum Tod von Thomas Häußner, Geschäftsführer des Echter Verlags

Im Wortlaut der Nachruf von Dr. Adolf Bauer, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Echter Verlags GmbH, bei der Trauerfeier für Thomas Häußner am 15. März 2023

Sehr geehrte Familie Häußner,
sehr geehrte Angehörige,
werte Trauergemeinde,

wir sind heute hier zusammengekommen, um Abschied zu nehmen. Dieser Abschied fällt unfassbar schwer. Niemand von uns war auf diesen Abschied vorbereitet. Der Schock, den die Nachricht vom völlig unerwarteten Tod von Thomas Häußner ausgelöst hat, sitzt noch immer tief. Diese Stunde des Abschiednehmens macht erneut eindrücklich bewusst, wie sprach- und fassunglos wir angesichts seines allzu frühen Heimgangs sind.

Es fehlen einem die Worte, um wirklich ausdrücken zu können, was unsere Herzen bewegt. So bleibt mir nur ein schlichtes, aber tief empfundenes Wort des Dankes.

Danke Dir, lieber Thomas, für all das, was Du in den vergangenen Jahrzehnten für den Echter Verlag und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter getan hast.

Mit Thomas Häußner verliert der Echter Verlag eine überaus angesehene Verlegerpersönlichkeit. Bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wie bei Autoren und Kollegen war Thomas Häußner hoch geschätzt und sehr beliebt. Entsprechend groß sind die Trauer und die Erschütterung angesichts seines Todes.

Seit 1994 war Thomas Häußner für den Echter Verlag tätig. Zunächst als Werbeleiter, später als Verlagsleiter, seit 2000 als Geschäftsführer der Echter Verlags GmbH.

Als Geschäftsführer und Verlagsleiter war Thomas Häußner der Kopf des Verlages. Aber er war viel mehr: Er war im besten Sinne des Wortes Herzarbeiter. Ihm ging es nicht nur um gute Bücher und ein überzeugendes Verlagsprogramm. Er sah immer die Menschen, für die er tätig war und mit denen er zusammengearbeitet hat. Sie standen für ihn im Vordergrund.

Klug und souverän, besonnen und bescheiden, herzlich und humorvoll: So durften wir Thomas Häußner erleben. So hat er den Verlag über viele Jahre geprägt. So werden wir ihn in bester Erinnerung behalten.

Mit ihm verlieren wir einen hoch kompetenten Verleger und einen ganz feinen Menschen. Wer mit ihm zusammengearbeitet hat, konnte viel von ihm lernen - fachlich und menschlich.

Man konnte herzlich mit ihm lachen und über Publikationsprojekte ebenso leidenschaftlich diskutieren wie über Fußball. Thomas Häußner war ein gewinnender, tiefsinniger Mensch, ein guter Zuhörer und ein feinfühliger und kluger Menschenkenner. Immer wieder kommt das auch in Trauerzuschriften zum Ausdruck, die den Verlag in den vergangenen Tagen erreicht haben.

Da erinnern sich Kollegen anderer Verlage voller Dankbarkeit an viele „empathische und tiefgründige Gespräche“. Da wird Bewunderung zum Ausdruck gebracht für seine „Fairness, seine Redlichkeit, sein vielseitiges Engagement und seine eigenständigen Positionen in vielen gesellschaftlichen und kirchlichen Fragen.“ Da wird Respekt gezollt und Hochachtung bekundet angesichts einer einzigartigen Verlegerpersönlichkeit.

Nicht selten entwickelte sich aus langjährigen beruflichen Kontakten freundschaftliche Verbundenheit. Auch davon zeugen Zuschriften an den Verlag.

„Wir trauern um einen liebenswerten Menschen, der die katholische Verlagswelt geprägt hat. Seine Anregungen und unterhaltsame Art haben uns alle bereichert. Wir können seinen plötzlichen Tod kaum fassen und vermissen ihn sehr.“ So stand es in der Todesanzeige, die die Verlagsgruppe Engagement im „Börsenblatt des Deutschen Buchhandels“ für Thomas Häußner geschaltet hat. In wenigen Sätzen ist hier treffend zum Ausdruck gebracht, was so viele in dieser Stunde des Abschieds empfinden.

„Ein liebenswerter Mensch, der die katholische Verlagswelt geprägt hat“: Genau das war Thomas Häußner.

In der Tat ging sein verlegerisches Engagement weit über den Echter Verlag hinaus. Viele Jahre stand er der katholischen Verlagsgruppe Engagement als Vorsitzender vor. Als Mitglied des Vorstands des Katholischen Medienverbands (KM) war er Sprecher der Buchverleger im Katholischen Medienverband. In den letzten Jahren war er für den KM als Kassenprüfer tätig.

Damit ist das vielfältige Engagement von Thomas Häußner nur bruchstückhaft angedeutet. Und noch viel weniger ist damit zum Ausdruck gebracht, mit welcher inneren Haltung Thomas Häußner, die ihm übertragenen Aufgaben und Ehrenämter erfüllt hat. Was ihn auszeichnete, hat der Autor eines Nachrufs treffend ins Wort gebracht:

„Direktheit und Respekt, Ausgleich und Entscheidungsfreude, Mut und Feingefühl – das waren für ihn keine Widersprüche. Als Verleger ließ er unkonventionelle Sichtweisen nicht nur zu, sondern förderte sie. Dazu gehörte, denen eine Stimme zu geben, die Hilfe benötigen.“

Nun wird seine Stimme fehlen - dem Verlag, den Autoren, allen, die mit ihm zusammenarbeiten durften.

Lieber Thomas, wir verneigen uns mit höchster Wertschätzung und großer Dankbarkeit vor Deiner Lebensleistung. Möge der Herr Dir all das Gute vergelten, das Du für den Verlag und die Menschen, die mit Dir zusammenarbeiten durften, getan hast.

Ihnen, verehrte Angehörige, kann ich aus tiefstem Herzen versichern: Wir werden dem Verstorbenen ein ehrendes und liebevolles Andenken bewahren.